Wissenschaftliches Arbeiten

In erster Linie erfordert wissenschaftliches Arbeiten Objektivität und Genauigkeit. Herangehensweise und Abarbeitung eines Themas müssen klar strukturiert sein. Im Sinne der Objektivität sollten immer mehrere, voneinander unabhängige Quellen die Grundlage der eigenen Information bilden. Während empirische Arbeiten ihre Methode in reproduzierbarer Form darlegen, verlangt geisteswissenschaftliche Tätigkeit Konklusionen, die sich logisch aus plausiblen Prämissen ergeben. Schwerwiegende Bedeutung kommt der Offenlegung aller Quellen und deren korrekter Zitation zu. In diesem Sinne ist herauszustellen, welches Wissen fremden Quellen entstammt und welche Erkenntnisse das innovative Potential der eigenen Arbeit darstellt. Weiterhin verlangt eine wissenschaftliche Arbeit gewisse formale Bedingungen wie ein Deckblatt, ein Inhaltsverzeichnis mit sinnvoller Gliederung oder einen Zeilenabstand vom 1,5pt. Ein Literaturverzeichnis am Ende der Arbeit leistet einen vollständigen Überblick über die verwendete Quellenliteratur.

Üblicherweise hat eine wissenschaftliche Arbeit drei Hauptelemente. Eine Einleitung gibt einen kurzen Überblick über die Forschungslage und stellt fest, auf welche Aspekte in dem folgenden Hauptteil hingearbeitet werden soll. In dem Hauptteil wird nach nachvollziehbaren Kriterien das jeweilige Thema entfaltet. Ein Fazit am Ende der Arbeit fasst zusammen, welche neuen Erkenntnisse produziert wurden und was sie für die Forschung bedeuten. Bestenfalls wird im Fazit ein Ausblick formuliert, wie in Zukunft an das Thema herangegangen werden sollte.

Einsteiger haben es nicht leicht, sich in dem akademischen Wald verschachtelter Sätze und unbekannter Fachwörter zurechtzufinden. Wer sich von einem oft komplizierten Sprachstil nicht einschüchtern lässt, wird schnell feststellen, dass wissenschaftliches Arbeiten ein Handwerk darstellt, dass wie jedes andere Handwerk eine trockene Einarbeitungsphase benötigt, bevor es beherrscht wird. Nicht ein genialer Einfall muss am Anfang jeder Arbeit stehen, sondern praktisches Recherchieren, Sammeln von Quellen und Ordnen der gefundenen Dokumente. Erste Notizen, die den Zusammenhang der jeweiligen Texte mit dem Arbeitsthema festhalten, erleichtern die spätere Vertiefung und Arbeit am eigenen Text. Ist man einmal eingeübt, gestaltet sich das kritische Lesen von wissenschaftlichen Texten und das Formulieren von eigenen Fragestellungen zunehmend einfacher.